Hinterhofoase

 

Eine idyllische mediterrane Hinterhofoase

Ein vergessen geratener Garten im Hinterhof einer Altstadt, ehemals ein Gemüsegarten gewesen, wartete auf eine Neugestaltung. Im letzten Jahr wurde nichts mehr im Gemüsegarten angebaut, nur im Eingangsbereich und an der Seite des Gartens. Ein Großteil also ist nicht benützt worden und war schnell verwuchert. Es musste etwas geschehen.

Wir schauten uns die Begebenheiten vor Ort in Ruhe an und ließen die eigentliche Idylle auf uns einwirken. Die Frühjahrssonne strahlte gerade erst etwas mutig zwischen den vielen Häusern hindurch und weckte die Natur aus ihrem Schlaf. Dieses Fachwerkhaus, mit der Außentreppe aus Holz und dem Grillkamin aus roten Ziegeln, passte zu diesem natürlichen Flair. Inmitten dieser Altstadt, in der alle Häuser ohne Vorgärten sind, mit viel Beton und Grau, erschien mir dieser grüne Hinterhof, wie eine Oase in der Betonlandschaft. Es war auf Anhieb eine fühlbare Wärme vorhanden, das sich bestimmt noch leicht ausbauen ließ.

Wir machten einige digitale Fotos, nahmen Maß am Innenbereich des Gartens und versprachen dem Kunden beim nächsten Treffen eine neue Idee für eine Neugestaltung vorstellen zu können.

Unser Vorschlag, Gartengestaltung im mediterranen Flair zu realisieren, wurde dankend angenommen und so stellten wir unsere Ideen vor. Schon im ersten Gespräch kristallisierte sich schnell heraus, in dem Haushalt wird viel mit Kräutern gekocht. Unser erste spontane Gedanke war das Richtige, eine Kräuterspirale im Mittelpunkt des Gartens zu erstellen. Auf Wunsch des Kunden sollte noch ein Blumenrondell hinzukommen.

Als erstes musste der Außenbereich des Gartens etwas ausgelichtet werden. Somit passten die Strukturen im Hintergrund wieder dazu. Im Eingangsbereich ist der Zugang vom Hof deutlich durch Schnitt und Entfernen von Pflanzen erweitert worden, damit der Hauptanblick nicht gestört wird und der Garten noch größer wirken kann.

In der Innenfläche des Gartens nahmen wir eine sehr akkurate Unkrautentfernung mit anschließender Bodenbearbeitung vor. Danach wurden im Eintrittsbereich der bearbeiteten Fläche, in der keine Pflanzung geplant war, drei Schubkarren Erde ausgegraben und für spätere Zwecke in Behältnisse abgefüllt und gesichert worden. Diese wertvolle humose Muttererde hat für die Kräuterspirale im unteren Teil und für Kübelpflanzen eine sinnvolle Verwendung gefunden. Siehe auch unter Gartenbaudesign.de, Bau einer Kräuterspirale.

Das entstandene Loch füllten wir mit nährstoffarmer Erde aus einem Bauaushub wieder zu. Die gesamte bearbeitete Fläche wurde mit einem Rechen eben gezogen und anschließend leicht gewalzt. Um die Pflege des zukünftigen mediterranen Gartens bedeutend gering zu halten, haben wir eine Maypex – Folie ausgebreitet. Der Regen sickert durch die Folie, lässt aber keinen ungewollten Wuchs hindurch. Die Ecken der Folie mussten provisorisch beschwert werden. Jetzt ging es an den Bau der Kräuterspirale.

Wir steckten die Grundfläche der Spirale ab, die aber nicht in der Mitte der Fläche, sondern etwas hinter dem Mittelpunkt verlagert wurde. Der Grund war, optisch an Volumen zu erhalten.

Als Baumaterial für die Spirale ist roter Sandstein, der interessante Farbmuster aufweist, besorgt worden. Der untere Steinkranz ist mit überwiegend größeren Steinen gestaltet und gleich mit Erde fixiert worden. Für die nächste Steinschicht verwendeten wir bereits kleinere Steine im Durchschnitt.

Am Zugang der Spirale, wo sich die Feuchtzone befindet, verwendeten wir einen Teil der humosen Erde aus den gesicherten Behältnissen. Im späteren Verlauf erhöhten wir diese Zone mit noch mehr humosen Erde. Die Feuchtzone deckten wir nach der Pflanzung mit feiner Humuserde ab.

Wie auf den folgenden Bildern klar zu erkennen, schütteten wir eine Drainage aus Kieselschotter (ca. 0,5 Kubikmeter) in die Mitte der Spirale. Diese Drainageschicht deckten wir mit nährstoffarmer Erde aus dem Bauaushub ab. Eine weitere Drainageschicht machten wir im neuen Zentrum aus Muschelkalksteinen. Auch diese Schicht deckten wir mit nährstoffarmer Erde ab. Das Spiralmuster konnte fertig gestellt werden. Danach verteilten wir Flusssand in die Steinritzen, auf die Erde und in die Luftlöcher, vom höchsten Punkt angefangen bis nach unten auf die gesamte Spirale gleichmäßig. Um die Erde der Feuchtzone vor Abschwemmen zu schützen, haben wir kleinere Sandsteinsplitter an den Zugang der Spirale angefüllt. Diese Steinsplitter sind aus kleineren Sandsteinen entstanden, die wir von Hand, vor Ort, mit einem Hammer geschlagen haben.

Für das Blumenrondell trennten wir ein Stück aus der Folie. Die Begrenzungssteine, Muschelkalksteine, konnten somit etwas in die Erde gesetzt werden. Wir verwendeten absichtlich keinen runden Kreis, sondern einen unförmigen Ring, der mit den abgesetzten Steinen eine natürliche Form erhielt. Die freie Seite der Maypex – Folie ist auch mit Muschelkalksteinen besetzt worden.
Vor der Pflanzung haben wir die Pflanzen nach ihren Ansprüchen und Wuchscharakteren verteilt. Erst als wir uns ganz sicher waren, dass alles genau an seinem Platz liegt, wurde die Pflanzung durchgeführt. Zur optischen Abrundung der Flora haben wir einige Steingartenpflanzen zwischen gesetzt.

Nochmals verteilten wir Flusssand über die ganze Spirale und zum Schluss noch feine Humuserde über die Feuchtzone.
Jetzt fehlte nur noch die Abdeckung der Folie. Am besten passte zu der Spirale aus roten Sandsteinen mit ockergelben Streifenmuster, der Jura –Split ( 8/11 ). Die Steine und der Split speichern die Wärme und strahlen langsam nachts wieder ab und der mediterrane Flair wirkt sogar im Dunkeln weiter.

In der nachfolgenden Zeit wurden noch mediterrane Pflanzen, wie zum Beispiel Trompetenblume ( Campsis radicans ), Feige ( Ficus carica ), Lonicera x tellmanniana im Außenbereich gepflanzt, ein kleiner Steingarten im Zugangsbereich gebaut und mediterrane Kübelpflanzen für die Sommermonate im Hof aufgestellt worden. Der mediterrane, warme Flair konnten wir hiermit noch mehr ausweiten.

Die restlichen Bilder finden Sie weiter unten, nach der Pflanzliste !

Pflanzenliste der Kräuterspirale:
Kräuterpflanzen:
Tripmadam ( Sedum reflexum )
Hänge – Rosmarin ( Rosmarinus officinalis `Blue Rain` )
Bergbohnenkraut ( Satureja montana )
Oregano ( Origanum vulgare )
Thymian ( Thymus vulgaris )
Zitronenthymian ( Thymus citrodorus )
Kümmel – Thymian ( Thymus herba – barona )
Lavendel ( Lavendula angustifolia )
Currykraut ( Helichrysum italicum )
Heiligenkraut ( Santolina chamaecyparissus )
Majoran ( Origanum majorana )
Roter Salbei ( Salvia officinalis `Purpurascens` )
Gelbgrüner Gartensalbei ( Salvia officinalis `Icterina` )
`Marcus`- Salbei ( Salvia nemorosa `Marcus` )
Ananassalbei ( Salvia elegans `Pineapple Scarlett )
Heidegünsel ( Origanum laevig. `Herrenhausen` )
Schafgarbe ( Achillea millefolium )
Römische Kamille ( Anthemis nobilis )
Türkische Minze ( Mentha spicata `Nane` )
Spermint – Minze ( Mentha piperita `Mitcham` )
Rosmarin ( Rosmarinus officinalis )
Baldrian ( Valeriana officinalis )
Petersilie ( Petroselinum crispum )
Basilikum ( Ocimum basilicum )
Gartenheckzwiebel ( Allium fistulosum `White Lisbon ` )
Grober Schnittlauch ( Allium tuberosum )
Sauerampfer ( Rumex rugosus `Sout Dock` )
Waldmeister ( Galium odoratum )
Steingartenpflanzen:
Weißer Mauerpfeffer ( Sedum album )
Teppichsedum ( Sedum spuricum )
Nizza – Sedum ( Sedum sediforme )
Rondellpflanzen:
Bodendeckerrosen ( `Heidekönigin` )

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