Kräuterspirale
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Auf dieser Seite erfahren Sie, Schritt für Schritt, wie Sie eine duftende Kräuterspirale mitalt
dazugehörenden kleinen Teich in Ihren Garten einbauen können.
Bau einer KRÄUTERSPIRALE
Sie wollen etwas Dekoratives, aber trotzdem Sinnvolles in Ihrem Garten erstellen?
Ja, sogar eine Augenweide? So was gibt es !
Keine Lust mehr auf den klassischen Schrebergarten, bei dem alles einfach wild ausgesät und gepflanzt wird? Dann wäre eine Kräuterspirale genau das Richtige für Sie!
Hier ein paar Eindrücke , was Sie beim Bau einer Kräuterspirale beachten müssen:
Die Kräuterspirale und der dazugehörige Teich teilen sich in 5 Zonen auf:
---Wasserzone(submers und emers)
---Feuchtzone(sumpfig)
---Mittelzone(humos)
---Hauptzone(sandig, drainiert)
---Trockenzone(Spiralengipfel, Steinritzen—extrem trocken)
Auf einem verhältnismäßig kleinem Raum kann man mit einer Kräuterspirale ein vielseitiges Kräuterprogramm erreichen, da vom Feuchtbiotop bis zur Trockenlage alles vertreten ist.
Die Steine dienen der Wärmespeicherung. Die Wasserzone ist nicht nur für die Feuchtigkeit liebenden Pflanzen,sondern wirken zugleich auch auf das Mikroklima temperaturmildernd.
Durch die Verdunstung (exotherme Reaktion) entsteht ein Kühlungsprozess und bei Nachtfrösten schützt das Wasser durch seine Wärmespeicherung. Der Teich wird nach Süden ausgelegt, so dass die Sonnenstrahlen auf die Kräuterspirale reflektiert werden und somit zusätzlich den künstlich errichteten Hügel erwärmen.
Zuerst suchen wir uns einen geeigneten Platz in unserem Garten aus und stecken die Fläche für unser Projekt ab. In unserem Fall bietet sich der unmittelbare Umkreis am Gartenwasserhahn in der Mitte des Gartens an. Da wir auch einen kleinen Teich dazubauen wollen, integrieren wir den Wasserhahn ein. Das sonst einfach versickernde Wasser beim Händewaschen oder beim Überfüllen der Gießkanne, können wir sinnvoll nutzen.
Ein Rest der Teichfolie wird um den Wasserhahn verlegt und am Rohr ca. 10 cm oberhalb der Erde ringsherum angebunden. Diese Restfolie überlappt die eigentliche Teichfolie. Das natürliche Gefälle vereinfacht unsere Arbeit nicht nur in diesem Abschnitt. Eine Schicht von grobem Kies leitet unser vorgefiltertes Wasser gezielt in den Teich. Da wir keine Filterpumpe für den Teich einbauen wollen, wählen wir eine Tiefe von ca. 1,10 m. Wenn Sie Fische im Teich überwintern lassen wollen, muss der Teich mindestens 0,80 m Tiefe haben.
Unser Teich wird noch mit einem Überlauf, einer Flachwasserzone sowie einer Sumpfzone versehen. Die biologische Selbstreinigung ist hiermit gewährleistet. Wie Sie auf den Bildern erkennen, haben wir mit zwei Folien gearbeitet. Die helle Folie war bereits gebraucht und diente lediglich zur Ausmessung der Hauptfolie. Bei gebrauchten Folien tauchen manche Risse oder Löcher erst mit zunehmenden Druck auf, die vorher gar nicht mit bloßem Auge sichtbar waren. Die Folie wird am Uferrand mit Kokos- oder Leinmatten überdeckt, welche die Fauna- und Floraverbreitung forcieren und kleine Tiere vor dem Ertrinken retten. Ein Stein trennt die Sumpfzone vom Teich ab. Die Sumpfzone decken wir mit grobem Kies ab, um ein Verschlemmen des Teiches zu verhindern.
Auf der späteren Fläche der Spirale, die bereits abgesteckt ist, graben wir die Rasenschicht wegen der Unkräuter komplett ab. Die Rasenschicht würde aufgrund der aufgeschichteten Erde unter des Sauerstoffmangels faulen und die Bodenflora beeinträchtigen. Unterhalb der Rasenschicht liegt die begehrte Humusschicht. Die Humusschicht unterhalb der abgetragenen Rasenfläche graben wir ab und verwenden sie später beim Aufbau der Kräuterspirale. In unserem Fall ist die Humusschicht bedeutend größer als der Durchschnitt und fördert ein schnelles und sicheres Anwachsen unserer Pflanzen.
Das fehlende Substrat ersetzen wir mit nährstoffarmer Muttererde. Beim Aufschichten der Steine müssen wir die Muttererde gleich verwenden, um eine schnelle Stabilität zu erreichen. Eine Drainageschicht aus grobem Kies sollte man etwa in der Mitte des Aufschichtens nicht vergessen. Eine doppelte Drainageschicht ist mancherorts zu empfehlen. Je mehr wir die Spitze der Kräuterspirale erreichen, erhöht sich der Sand- und der Muttererdenanteil, b.z.w. nimmt der Anteil an Humus ab. Nach dem Erstellen der Spirale verteilen wir die Pflanzen nach Ihren Standortansprüchen auf die 5 Zonen.
Die Pflanzung erfolgt erst nach sorgfältigen Überlegungen. Danach decken wir die gesamte Kräuterspirale mit feinem Sand ab. Ein kräftiges Giessen und Einschlemmen der Pflanzen ist der letzte Arbeitsschritt. Ein Genießen beim Anblick der fertigen Kräuterspirale steht jetzt nichts mehr im Wege. Da wir uns im Vorfeld für Biopflanzware aus der Biogärtnerei Friedrichshof entschieden haben, können wir uns bald an der ersten Ernte und Verzehr unserer Kräuter erfreuen. Eine Erweiterung ist immer möglich.
Auf der Nordseite im Schatten, z.B. haben wir nachträglich Waldmeister (Galium odoratum) gepflanzt. Der Rasenboden wurde natürlich auch hier großzügig abgegraben. Die fehlende Erde wurde mit torfiger Komposterde aufgefüllt und sorgsam mit einem Gartenkreil zerkleinert. In das vorbereitete Substrat pflanzten wir den Waldmeister und gossen mehrmals kräftig an. Von der Westseite pflanzten wir zum Abschluss dieser Pflanzaktion einen Oleander (Nerium oleander) als Sommergast ein, um den Waldmeister vor der Nachmittagssonne im Sommer zu schützen. Es gibt immer neue Inspirationen, um so ein Kunstwerk noch zu erweitern.
Anlage 1: Materialliste
Muttererde ( lehm- und tonhaltig, nährstoffarm)
Komposterde (torfig, nährstoffhaltig)
Flusssand (Wasserspeicherung)
Kieselsteine (Vorfilterung des Wassers)
Sandsteine (Dekosteine, Wärmespeicher)
Kräuter (hauptsächliche Verwendung in der Küche)
Wasserpflanzen und Teicherde (Biologisches Gleichgewicht)
Gartenteichfolie
Fische ( Biotopfische wie Goldorfen, Leuciscus idus aurata)
Eine Teichmuschel – Anadonta cygnea (Filterung)
Pflanzen der Kräuterspirale und des angrenzenden Teiches:
Name - Küchenverwendung:
1.)Wasserzone:
Seerose – Nymphaea alba
Wasserpest -- Elodea canadensis
Wasserschlauch – Utricularia vulgaris
Froschbiß – Hydrocharis morus-ranae
Kleiner Rohrkolben – Typha minima
Tausendlatt – Myriophyllum spicatum
Wasserstern – Callitriche palustris
Froschlöffel – Alisma plantago-aquatica
2.)Feuchtzone:
Garten-
Sauerampfer – Rumex rugosus (Polygonaceae) zu Salaten, Suppen, Joghurt,
als Gemüse mit Spinat ,Fisch und Quark
Pimpinelle – Sanguisorba minor (Rosaceae) für Salate, Eier, Quark,
Kräutersuppen –und butter,Gemüse, Tomatengerichte, Fisch
Pfefferminze – Mentha x peperita (Lamiaceae) zu Salaten, Soßen, Suppen, Tee,
Rohkost, Eiern, Quark, Gelee,Drinks, Kuchen, Kräuteressig,
3.)Mittelzone
Basilikum – Ocimum basilicum (Lamiaceae) für Fleisch, Fisch,
Gemüse, Eintopf, Suppen, Salate
Rucola – Eruca sativa (Cruciferae) für pikante Salate, Blätter zum
Garnieren von kalten Mahlzeiten
4.)Hauptzone
Ananassalbei – Salvia rutilans (Lamiaceae) Fisch, Fleisch – und Gemüse-
Honigmelonensalbei – Salvia elegans (Lamiaceae) gerichten, Tee
Ysop – Hyssopus officanil (Lamiaceae) als Gewürz frisch oder
Anis-Ysop –Agastache anisata (Lamiaceae) Getrocknet für Kartoffelgerichte,
Hülsenfrüchte, Suppen, Fleisch,Eintopf und in Kräuterwein
Zitronenverbene – Alosyia triphylla (Verbenaceae) zum Aromatisieren von
Süßspeisen, Gebäck, Obstsäften,Liköre, Tees; getrocknet auch in Duftkissen
Origano – Origanum vulgare (Lamiaceae) frisch und getrocknet zu Fisch,
Majoran – Origanum majorana (Lamiaceae) Fleisch, Spaghetti, Pizza, Soßen,
Würz-Origano – Origanum samothrake (Lamiaceae) Tomaten, Kartoffelgerichten
Lavendel – Lavandula angustifolia (Lamiaceae) frisches Grün zum Würzen von
Soßen, Eintopf und Fisch;Blüten getrocknet für Duft-zwecke sowie in Lavendelgeist
5.)Trockenzone
Echter Thymian – Thymus vulgaris (Lamiaceae) frisch oder getrocknet mitkochen,
Zitronen-Thymian – Thymus x citriodorus (Lamiaceae) bei Fleisch, Wurst, Pastetten,
Gemüse, Kartoffeln, Käse, Pizza und Soßen. Zitronen-Thymian
auch für Kräuterwein und –geist.
Bergbohnenkraut – Satureja montana (Lamiaceae) frisch oder getrocknet für Fleisch,
Wild, Wurst, Hülsenfrüchte,Kartoffelgerichte und Eintopf
Currykraut – Helichrysum italicum (Lamiaceae) als Ersatz für Currygewürz
Rosmarin – Rosmarinus officinalis (Lamiaceae) für Fleisch-, Grill-, Kartoffel-
und Gemüsegerichte.Für Kräuterwein – und geist.
Tripmadam – Sedum reflexum (Crassulaceae) würzende Beilage und zum
Garnieren für Rohkost, Salate,Soßen, und für Kräuteressig.